Content:

Donnerstag
03.10.2002

Um den dritten Kanal des Schweizer Radios DRS (DRS 3) rauscht es: Jetzt hat auch der Bundesrat Kritik geübt an der Mainstream-Neuausrichtung des einstigen «amtl. bew. Störsenders». Die «Tendenz zur Angleichung» von DRS 3 an kommerzielle Privatradios sei «nicht unproblematisch», schreibt die Landesregierung in der Antwort auf eine SP-Interpellation zum Thema. Er habe die Programmänderungen «mit einiger Skepsis zur Kenntnis genommen» und nehme «erhebliche Kritik» in der Öffentlichkeit wahr.

Radiodirektor Walter Rüegg sagte gegenüber der SDA, angepasst hätten sich die Privaten; das 1999 letztmals modifizierte DRS-3-Musikprogramm sei ja erfolgreich. Die im März angekündigten Programm-Neuerungen sollten vor allem mit mehr Info den Service Public stärken. Bessere Sendezeiten für spezielle Musikgefässe hätten sich gemäss Hörerforschung zudem aufgedrängt. Trotzdem verspricht er, die Musik werde kantiger. Das sei «seit einigen Monaten» so vorgesehen. Ende Jahr will Rüegg eine erste Bilanz über Programm- und Musikänderungen ziehen und gegebenenfalls dann korrigieren. Über 400 Einträge weist die Internet-Klagemauer der DRS3-Kritik http://www.radiozumunglueck.ch auf: Kulturverlust und Einheitsbrei hätten die per September erfolgten Programmumstellungen gebracht. Dass Musik-Spezialsendungen teils gekürzt oder aufs Kabel zu «Virus» verlegt wurden, mögen treue 3-Hörende nicht hinnehmen. Mehr dazu: Hitradio Z vorläufig ohne Chefredaktor