Um die Schweiz vor dem «kollektiven Gedächtnisverlust» zu bewahren, will der Bundesrat in den Jahren 2006 bis 2009 den Verein Memoriav mit 11,7 Mio. Franken unterstützen. Der Verein Memoriav wurde 1995 gegründet. Zu den wichtigsten Aufgaben von Memoriav zählt die Verbesserung der Sicherung, Erschliessung und Vermittlung audiovisueller Dokumente der Schweiz, die nach wie vor akut gefährdet sind, in der Form eines Netzwerks. Der Verein verfolgt damit eine Aufgabe von nationaler Bedeutung im Interesse des Bundes. «Audiovisuelle Dokumente wie Filme, Videos, Fotos oder Tondokumente sind wesentliche Zeugen unserer jüngsten Vergangenheit und als solche wichtiger Bestandteil unserer kollektiven Identität», lässt der Bundesrat wissen.
Die Landesregierung hat den Räten am Mittwoch die Botschaft zu einem Bundesgesetz über Finanzhilfen an Memoriav zugeleitet. Dem Verein Memoriav gehören heute 150 grösstenteils institutionelle Mitglieder an. Als Gründungsmitglied leistet der Bund beträchtliche finanzielle Beiträge an dieses Netzwerk. Für 2002 bis 2005 wurden Memoriav 12 Mio. Franken zugesichert, was 84% des jährlichen Budgets ausmacht. Für diese Beteiligung und Unterstützung fehlt es heute an einer genügenden formell-rechtlichen Grundlage. Gleichzeitig mit dem Zahlungsrahmen legt der Bundesrat dem Parlament deshalb ein Bundesgesetz vor. Er erfüllt damit auch eine Motion der nationalrätlichen Kulturkommission (WBK). Dazu auch: Andreas Kellerhans neuer Präsident von Memoriav
Mittwoch
18.05.2005