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Samstag
22.04.2006

Ausgehend vom Leitsatz «Kommunikation ist freie Marktwirtschaft» auf der Homepage von Schweizer Werbung SW, hat sich Bundesrat Christoph Blocher am Tag der Schweizer Werbung vom Freitag in Zürich für die Freiheit der Werbung und gegen Werbeverbote eingesetzt. «Sowohl die Marktwirtschaft als auch die Demokratie setzen Gedankenfreiheit, Meinungsfreiheit, Rede- und Pressefreiheit und Freiheit für die Werbung voraus», betonte er wörtlich. Diese Freiheiten müsse man immer wieder betonen und verteidigen, da sie schleichend untergraben würden. Die Bevormundung der Bürger habe nie zu guten Resultaten geführt, aber sie werde dauernd moralisch begründet, warnte er unter Verweis auf die untergegangenen sozialistischen Staaten des Ostens.

Zum Thema Bevormundung gehört laut Christoph Blocher auch die «geregelte» Kommunikation, die zu einer «geregelten» Marktwirtschaft führe. Darunter versteht er die «political correctness», die nichts anderes sei, «als der Versuch, über die Sprache die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes zu bevormunden». Mit «political correctness» könne man nicht provozieren, obschon das manchmal nötig sei, da man die Leute nur so zu einem Umdenken bringe. Die mit «geregelter» Kommunikation angestrebte Bevormundung der Menschen zerstöre letztlich die Grundlagen einer freiheitlich organisierten Gesellschaft. Blocher wörtlich: «Unter dem Vorwand der Volkserziehung - es wollen ja alle nur das Beste für die Menschen, besonders die Ideologen - greift der Staat immer mehr in die Sphäre der bürgerlichen Freiheiten ein. Im Zweifelsfall sollte man sich immer für die Freiheit entscheiden. Es ist den Menschen in der Regel weit mehr zuzutrauen, als die Politik glaubt.»

Zum Schluss seiner Ausführungen leistete sich Bundesrat Blocher noch ein Scherzchen: Während im Tagungsprogramm bei Apéro und Künstler-Auftritten jeweils der Sponsor angegeben sei, fehle ein solcher Hinweis bei seiner Rede. Dies dürfe man aber nicht so verstehen, dass sein Besuch keinen Sponsor benötige. Vielmehr müsste in Klammern noch stehen, sein Auftritt werde «freundlicherweise durch den Steuerzahler ermöglicht». - Mehr zum Tag der Schweizer Werbung: Tag der Schweizer Werbung in Zürich, Ideen gegen Werbeverbote gesucht und Standortentscheid: Jürg Engi verlässt Sawi