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Donnerstag
29.04.2004

Sie habe keine Berührungsängste vor Werbung, denn sie fasse Werbung nicht als Verführung oder Manipulation auf, sondern als Vermittlung von Ideen auch im politischen Alltag, sagte Bundesrätin Micheline Calmy-Rey am Donnerstag an der Generalversammlung von Schweizer Werbung SW auf dem Zürcher Üetliberg. Zum Beleg für diese Aussage erwähnte sie eine noch von ihr als Genfer Finanzdirektorin veranlasste Kampagne zur Einführung eines neuen Steuersystems. «Die Aktion war ein voller Erfolg, indem den Leuten wieder klar gemacht wurde, dass sie ihre Steuern für die Tätigkeit des Staates bezahlen, was wiederum allen zugute kommt», unterstrich die Aussenministerin.

Ausgehend von dieser Feststellung unterstrich Calmy-Rey im Weiteren auch die Bedeutung der politischen Kommunikation für das Funktionieren der Schweiz als direkt demokratischer Staat. Auch sie arbeite gewissermassen als Werberin für die Schweiz, indem sie diese komplizierten und für Aussenstehende nicht immer verständlichen Strukturen zu erklären versuche, am Freitag bei ihrem belgischen Amtskollegen in Brüssel, anschliessend in Paris. «Bei uns hat immer das Volk das letzte Wort», rief sie in Erinnerung, «darum benötigen wir in diesem Land eine offene und ehrliche Kommunikation - bei politischen ebenso wie bei anderen Themen. «Werbung ist unabdingbar für die moderne Demokratie; sie ist nicht schlecht oder bedrohlich», fasste sie ihre Ausführungen zusammen. Siehe dazu auch SW-«Superperformance» gegen Werbeverbote