Die Bündner Regierung sieht keine Möglichkeit, die rätoromanische Tageszeitung «La Quotidiana» zu retten. Der Erhalt oder die Einstellung des Blattes liegt laut der Exekutive allein in den Händen der Herausgeberin, der Südostschweiz-Mediengruppe. Südostschweiz-Verleger Hanspeter Lebrument will das Blatt günstiger produzieren oder allenfalls nur noch einmal wöchentlich herausgeben. Seit Mitte September sind Verhandlungen im Gang, das Blatt als Tageszeitung zu erhalten.
Aufgabe des Staates sei es, die für ein solches Produkt nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, erklärte die Regierung am Montag auf eine Anfrage aus dem Kantonsparlament. «Wettbewerbsverfälschend» in den Markt eingreifen will sie nicht, wie die Exekutive weiter schreibt. Die Regierung sieht auch keine Möglichkeit, die staatlich finanzierte rätoromanische Nachrichtenagentur ANR mit der Herausgabe der Zeitung zu beauftragen. Genauso wenig seien die politischen und rechtlichen Voraussetzungen erfüllt, um einen privaten Verleger zu verpflichten, eine Zeitung herauszugeben.
Geprüft wird, die Redaktionen der rätoromanischen Nachrichtenagentur ANR und der «Quotidiana» näher zusammenzubringen, um Synergien zu erreichen. Die seit 1997 erscheinende romanische Tageszeitung ist die Hauptkundin der ANR.
Montag
10.11.2008