Die Bündner Regierung fordert von der Trägerschaft der Radiotelevisione della Svizzera italiana (RTSI), die Berichterstattung aus Graubünden deutlich zu verstärken und zu diesem Zweck mehr Stellen zu schaffen. Das italienischsprachige Fernsehen der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) müsse das politische, kulturelle und gesellschaftliche Leben in Graubünden mehr beachten, verlangt die Regierung des dreisprachigen Kantons. Veranstaltungen und Ereignisse müssten nicht nur in den italienischsprachigen Talschaften berücksichtigt werden, sondern im ganzen Kanton, teilte die Regierung am Donnerstag mit.
Von den über 1000 Beschäftigten der RTSI mit einem über Gebühren finanzierten Jahresbudget von 280 Millionen Franken seien nur drei Journalisten fest in Graubünden stationiert. Verlangt wird eine Aufstockung der Arbeitsplätze in Chur sowie die Schaffung von Korrespondentenstellen in den deutsch- und romanischsprachigen Talschaften. Es sei nicht haltbar, wenn die italienischsprachigen Bündner gegenüber den Tessinern, welche von einer umfassenden Information profitierten, diskriminiert würden. Sie sei unzufrieden, dass die RTSI ihre früher gemachten Zusicherungen nicht genügend erfüllt habe, schreibt die Regierung.
Die RTSI habe nach Interventionen in den Jahren 2005 und 2007 eine Aufstockung der Korrespondentenstellen versprochen. Die Bündner Regierung behält sich nun vor, mit ihrem Anliegen nötigenfalls an die eidgenössischen Behörden zu gelangen.
Bei der Kommunikationsabteilung der RTSI wollte am Donnerstag zuerst niemand Stellung nehmen. Später hiess es, das Anliegen der Bündner Regierung werde übernächste Woche an der Sitzung des Verwaltungsrates diskutiert und es finde ein Treffen mit der Kantonsregierung von Graubünden statt.
Donnerstag
04.09.2008