Der Schriftsteller Oskar Pastior ist tot. Eine Sprecherin des Hanser Verlags hat an der Frankfurter Buchmesse bestätigt, dass der 78-Jährige in der Nacht zum Donnerstag in Frankfurt gestorben ist. Pastior hätte am 21. Oktober in Darmstadt den Büchnerpreis entgegennehmen können. Die mit 40 000 Euro dotierte Auszeichnung, die wichtigste im deutschen Sprachraum, werde nun posthum verliehen, sagte der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Bernd Busch. Die Akademie hatte Pastior den Preis bereits im Mai dieses Jahres zugesprochen.
Oskar Pastior starb am Vorabend bei Frankfurter Freunden. Er wollte auf der Buchmesse unter anderem zusammen mit der Schriftstellerin Herta Müller Texte über die Deportation von Rumäniendeutschen in die Ukraine vortragen. Der in Rumänien geborene und in Berlin lebende Pastior, der auch als Petrarca-Übersetzer Anerkennung fand, wurde vor allem für seine vom Dadaismus geprägte experimentelle Lyrik und Prosa, seine «Lautmalereien», bekannt. Mit dem musikalischen Lautgedicht und seiner Wortakrobatik erreichte der «Grossmeister des Wortgebrauchs» und «linguale Neutöner» Kultstatus in der Lyrikszene.
Donnerstag
05.10.2006