Die Angestellten im Schweizer Buchhandel verdienen im Durchschnitt heute weniger als vor vier Jahren. Laut einer Untersuchung des Genfer Observatoire Universitaire de l`Emploi (OUE) Genf ist der Mittellohn für die Buchhandelsangestellten seit der letzten Erhebung im Jahre 2003 um gerade 36 Franken oder 0,9 Prozent auf 4246 Franken im Monat gestiegen. Die Teuerung betrug im selben Zeitraum aber 3,5 Prozent, so dass ein Reallohnverlust von 2,6 Prozent resultiert. In Auftrag gegeben hatte die Studie die Gewerkschaft Comedia, wie diese am Dienstag mitgeteilt hat.
Die Studie habe auch ergeben, dass sich berufliche Erfahrung nicht ausbezahle. Während sich der Lohn bis zum Alter von 35 Jahren noch einigermassen bewege, stagniere er ab 46 Jahren bei 4500 Franken. Die von der Gewerkschaft als «besorgniserregend» qualifizierte Entwicklung scheine eng mit der Durchsetzung des Gesamtarbeitsvertrags zusammen zu hängen.
Zwar zeige die Studie, dass die Löhne in Buchhandlungen, die Mitglied des Arbeitgeberverbandes Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) sind, höher liegen als in solchen, die nicht Mitglied sind. Aber vermutlich seien die mit der Comedia verhandelten Lohnerhöhungen nicht überall umgesetzt worden, denn nur ein Drittel der Befragten gebe an, in den letzten drei Jahren eine Lohnerhöhung erhalten zu haben, obwohl die Verbände drei Mal Erhöhungen der Löhne bis 4500 Franken beschlossen hätten.
Dienstag
04.03.2008