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Mittwoch
19.07.2006

Das erstinstanzliche Genfer Gericht verbot provisorisch die Veröffentlichung des Buches über die Ermordung des französischen Bankiers Edouard Stern in Genf. Der Antrag wurde von den Anwälten der Beschuldigten gestellt, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung heisst. Valérie Duby, eine der Co-Autorinnen, bestätigte die dringliche Verfügung des Gerichtes. Streitpunkt zwischen den Autoren und den Anwälten ist eine Voransicht des kompletten Manuskripts. Die Anwälte der mutmasslichen Täterin verlangten das gesamte Manuskript vorab zu lesen und allenfalls belastende Passagen zu streichen, wie Duby ausführt. Das Erscheinen der anderthalbjährigen Nachforschungen in Buchform wurde jetzt vom Gericht provisorisch untersagt. Definitiv entscheiden soll das Gericht, laut Duby, noch in dieser Woche.

Bankier Stern wurde am 1. März 2005 in Genf erschossen aufgefunden. Eine 36-jährige Französin gestand die Tat. Die Autoren rollen im Buch einerseits die Affäre auf und untersuchen das Verhältnis zwischen Täterin und Opfer. Andererseits nehmen sie auch Bezug auf die politische Dimension des Falles, etwa die Verbindungen des Bankiers zum französischen Staat.