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Dienstag
25.11.2025

Medien / Publizistik

Zurzeit werden Bücher von Journalisten herausgegeben, als wenn es bald das letzte Mal wäre. Jeder möchte sich verewigen und in die Annalen der Weltgeschichte eingehen oder die Demokratie retten: Drunter machts keiner.

Am Dienstagabend präsentiert Arthur Rutishauser (60) bereits sein zweites Buch, nachdem er innerhalb der Tamedia hierarchiemässig etwas zurückgestuft worden ist und nun Filme über die abgestürzte Grossbank CS macht und Bücher schreibt.

«Migros am Abgrund – Wie kann die Migros gerettet werden?» ist zwar zu Teilen schon in der «SonntagsZeitung» (Tamedia), wo Rutishauser Chefredaktor ist, abgedruckt worden, aber der Helvetia-Verlag bringt es noch zwischen zwei Buchdeckeln heraus.

An der Doppel-Buchvernissage im Zürcher «Mascotte» präsentiert auch der Journalist Thomas Renggli (53) sein «Tod im Sponstürli – Wie ein Schweizer Dorf seine Unschuld verliert».

Seine Unschuld verloren - der Kalauer drängt sich auf -, hat der 80-jährige Unternehmer Freddy Burger sicherlich schon. Auch er, fit wie ein Turnschuh, verkündet an der Buch-Party mit Live-Talks, wie es mit dem bereits totgesagten Zürcher Nachtclub weitergehen wird.

Dazu hat der jugendliche Felix E. Müller (74), ehemaliger Chefredaktor der «NZZ am Sonntag», am Montag schon mit seinem neuen Buch «Schafft die Pensionierung ab» Antworten in der «Streitschrift» aus dem Voima-Verlag parat.

Und wie es bei der Publicitas wirklich gelaufen ist, damit beschäftigt sich der ehemalige Top-Manager aus dem Tamedia-Verlag Martin Kall (64). Für die Masterarbeit seines Geschichtsstudiums hat er sich mit ehemaligen Mitarbeitenden und mit dem ehemaligen CEO der Publigroupe (Publicitas) Hans-Peter Rohner unterhalten. Die Publigroupe ging vor ein paar Jahren krachend in Konkurs und hinterliess einen Scherbenhaufen grösseren Ausmasses. Mittendrin: Martin Kall.

Auf detaillierte Fragen des Klein Reports zur universitären Arbeit äusserte sich Kall auf mehrmalige Anfragen nicht. Der Schlüsselfigur in der Abschlussarbeit, Hans-Peter Rohner, hat der ehemalige Verlagskadermann Kall zwar ein paar Fragen gestellt. Rohner selber weiss aber nicht, «ob er etwas schreibt und was er schreibt», wie Rohner gegenüber dem Klein Report am Montag erklärte.

Dann hofft der Klein Report, dass es nach einem der grössten Konkurse in der Schweiz und immer noch rechtlichen Auseinandersetzungen nicht zu Geschichtsklitterung kommt.

Die Deutungshoheit möchten aber nicht nur all die vorgängig erwähnten Protagonisten, auch Frank A. Meyer (81) steht am Start: «Auf ein Wort» lautet der Buchtitel von Autor René Lüchinger. «Begegnungen mit Macht und Menschen» lautet die Unterzeile.

Am 8. Dezember halten Michael Ringier (76) und der ehemalige deutsche Finazminister Christian Lindner (46) im Zürcher Papiersaal Reden. Ab Januar 2026 wird Lindner stellvertretender Vorstandsvorsitzender beim Automobilhandelskonzern Autoland AG.

Die Begrüssung an der Super-VIP-Buchvernissage wird Ringier-CEO Marc Walder (60) vor den handverlesenen Gästen halten.

Journalist René Lüchinger hat Jahre an dem Werk gearbeitet, die Veröffentlichung wurde aus verschiedenen Gründen immer wieder verschoben. «Biel, Bern, Berlin sind die publizistischen Stationen von Frank A. Meyer. Ein einzigartiges Journalistenleben, das nun als Biografie aus der Feder von René Lüchinger vorliegt.»