Der Lausanner Kriminologe Martin Killias sieht den Anstieg der Ausländerkriminalität in der Abschottung der Arbeitsmärkte begründet. Eine legale Einwanderung sei für Migranten heute kaum mehr möglich. Einen weiteren nicht unwesentlichen Faktor sieht Killias im veränderten Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen: «Was mir auffällt, ist die zeitliche Parallelität zwischen dem Aufkommen von Videospielen und dem Anstieg der Gewalt», sagte Killias in einem Interview mit der «Weltwoche».
Der Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen habe sich dadurch gründlich verändert, und die Eltern hätten darüber praktisch keine Kontrolle mehr. Seien zwei Knirpse früher ins Kino gegangen, hätten die Eltern gewusst, was ihre Kinder vorgesetzt bekamen. Wenn die Kinder heute am Computer spielten, sei dies aber völlig offen. Es sei relativ schwierig, einen anderen allgemeinen Faktor als Videospiele zu finden, der sich in den letzten beiden Jahrzehnten überall in Europa verändert habe.
Donnerstag
09.12.2004