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Sonntag
07.12.2003

Der gute alte «Brückenbauer» geht mit der Zeit und wird zum «Migros-Magazin». Ab Mai 2004 sollen weniger Stories über Prominente in der Migros Hauszeitung stehen, dafür mehr Beiträge mit Service-Charakter. Dies sagte Migros-Sprecherin Monica Glisenti in der «NZZ am Sonntag».

Es könne nicht die Rolle des «Brückenbauers» sein, wie in den letzten Jahren geschehen, die «Schweizer Illustrierte» bei ihren Home-Stories zu konkurrenzieren. Stattdessen soll das neue «Migros-Magazin» künftig jüngere Familien und die Migros-Kundschaft ganz allgemein gezielter ansprechen. Das Hauptgewicht wird dabei auf Artikel mit Service-Charakter gelegt. «Dieser Aspekt soll inskünftig viel konsequenter herausgehoben werden», sagte Glisenti weiter. Von der Neuausrichtung sind sowohl die deutsch- wie die französischsprachige Redaktion der Migros-Presse betroffen. Konsequenterweise verabschiedet sich auch «Construire» in der Romandie und taucht als «Magazine Migros» wieder auf. Bei der Tessiner Ausgabe «Azione» hingegen gibt es nach dem erst vor kurzem durchgeführten Relaunch vorerst keine Änderungen. Der neue Namen steht auch für einen optischen Neuauftritt: «Migros-Magazin» soll durchgehend vierfarbig gestaltet werden, eine klare Struktur und Bildsprache zeigen und die Leserschaft besser durchs Blatt führen.

Grossen Wert legen die Verantwortlichen auf den ausgebauten Leserservice. Die Themen reichen gemäss Glisenti von Kultur über Tourismus und Freizeit, Essen und Trinken bis zu volkswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Fragen. Und zwar in einer Form, die für die breite Leserschaft der Migros Postillen nachvollziehbar ist. Beispielsweise interessiere sich kaum jemand für Landwirtschaftspolitik. Zeige man aber die Zusammenhänge - etwa die Auswirkung auf Produktepreise - so könne man damit durchaus auch eine grössere Leserschaft ansprechen. Ebenfalls geplant sind Verküpfungen des neuen Magazins mit der konzerneigenen Kochzeitschrift «Saisonküche» und dem Internetportal.