Die britische Armee will Soldaten, Experten und Militärgebäude für Filmaufnahmen vermieten und hat damit eine neue Debatte über die finanzielle Situation der königlichen Streitkräfte ausgelöst. Bei Anfragen würden Soldaten künftig darum gebeten, sich freiwillig zu Dreharbeiten melden, sagte ein britischer Militärsprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Ausserdem sollen 192 Liegenschaften der Armee gemietet werden können, darunter die Militärakademie Sandhurst, die der britische Prinz Harry zurzeit besucht.
Die Armee stelle ausserdem Experten zur Verfügung, die Filmteams bei einer realistischen Darstellung helfen sollten, hiess es. Der verteidigungspolitische Sprecher der konservativen Opposition im Unterhaus, Gerald Howarth, sprach von einem «letzten Stadium der Erniedrigung» für die Soldaten. Die Streitkräfte müssten sich verleihen lassen, um die Löcher im Haushalt zu stopfen, schimpfte er. Auch die Boulevardzeitung «Sun» sprach von einem «verzweifelten» Versuch, das Militärbudget in den Griff zu bekommen.
Sonntag
18.09.2005