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Donnerstag
16.11.2006

Entwicklungsländer haben zu wenig Zugang zu Breitband-Internet. Dies vergrössert laut einem Bericht der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (Unctad) das Gefälle zwischen Nord und Süd. 2004 verfügten in der EU 53 Prozent der Firmen über einen Breitband-Zugang, 2005 waren es bereits 63 Prozent. Dagegen konnten von 151 Entwicklungsländern nur gerade 71 die nötigen Mittel für Breitband-Internet bereitstellen, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. In 48 dieser 71 Länder beträgt die Zugangsquote weniger als 1 Prozent. Mit einer Rate von 2,9 Prozent macht China die Hälfte aller Abonnenten in Entwicklungsländern aus.

In ihrem Bericht zur Informationsgesellschaft bekräftigt die Unctad die Wichtigkeit von Breitband-Anschlüssen in den ärmsten Regionen. Der Zugang müsse dringend vereinfacht werden, denn diese Infrastruktur sei ebenso wichtig wie die Elektrizität. Ansonsten sinke die Konkurrenzfähigkeit, was wiederum negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum der Entwicklungsländer habe.

Die Schweiz befindet sich im internationalen Vergleich mit 24 Prozent im vorderen Feld, knapp hinter Südkorea und den Niederlanden (25,5 Prozent), aber deutlich vor den USA mit 17 Prozent. Das Breitband-Angebot entwickelte sich auch in der Schweiz rasend schnell; 2001 hatte die Zugangsquote noch bei 2 Prozent gelegen.

Der Bericht schätzt die Zahl der Internetnutzer auf über eine Milliarde. Davon leben 531 Millionen in Industrieländern (54,5 Prozent der Bevölkerung). 441 Millionen Nutzer leben in Entwicklungsländern, machen dort aber gerade einmal 8,5 Prozent der Bevölkerung aus. 316 Millionen Nutzer zählt Asien, in Afrika sind es bescheidene 35 Millionen. 89 Millionen Nutzer leben in Lateinamerika und 48 Millionen in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und des Balkans.