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Mittwoch
23.03.2011

Die Jugendzeitschrift «Bravo» hat am Mittwoch zum ersten Mal in ihrer 55-jährigen Geschichte einem politischen Thema ein Poster gewidmet. Die Begründung der Bauer Media Group: «Die ganze Welt fühlt mit den Menschen in Japan, die von der verheerenden Naturkatastrophe an der Nordostküste Japans und dem Super-GAU im Kernkraftwerk in Fukushima betroffen sind.» Bleibt zu hoffen, dass die Infos auf dem Sonderposter besser recherchiert sind als die am Mittwoch verschickte Medienmitteilung - den Begriff «Super-GAU» verwendeten andere Medien bis und mit Mittwoch jedenfalls (noch) nicht zur Bezeichnung des Reaktorunfalls.

Die Meinungen scheinen in der Redaktion aber ohnehin gemacht, wird doch die Heftbeilage nicht etwa als Infoposter, sondern als «Anti-Atomkraft»-Poster angekündigt. «Der Ereignisse in Japan haben eine Diskussion über Atomkraft in Deutschland angestossen, die unsere Leser berührt und ganz unmittelbar betrifft», sagte am Mittwoch «Bravo»-Chefredaktor Philipp Jessen.

«Unsere Leser sind die Generation, die mit den Folgen unserer heutigen politischen Entscheidung pro oder contra Atomkraft leben müssen. Mit dem Poster sprechen wir unseren Lesern aus dem Herzen», so Jessen. Der Ereignisse in Japan hätten für Verunsicherung in Deutschland gesorgt. Dies auch bei Jugendlichen, wie die vielen Briefe und E-Mails der «Bravo»-Leser zum Thema Atomkraft zeigten.

Das Sonderposter ist Teil der Bravo-Nummer 13/2011, die seit dem Mittwoch am Kiosk erhältlich ist.