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Mittwoch
01.02.2012

Am Wochenende wurden in der südwestrussischen Region Perm bei einem Brandanschlag auf die Wochenzeitung «Wetschernij Krasnokamsk» Büros sowie die gesamte Infrastruktur zerstört. Reporter ohne Grenzen verurteilte am Dienstag den Brandanschlag und forderte die Polizei auf, den Anschlag so schnell wie möglich aufzuklären.

Ein Unbekannter hatte am frühen Morgen des 28. Januar in den Büros von «Wetschernij Krasnokamsk» ein Fenster eingeschlagen und einen Molotow-Cocktail hineingeworfen. Innerhalb kürzester Zeit brannte die Redaktion nieder, sämtliche Computer wurden zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Als Grund für den Anschlag vermutete Chefredaktorin Olga Kolokolowa investigative Berichte ihrer Zeitung über Korruption, in die das Bürgermeisteramt von Krasnokamsk verwickelt sei. Bürgermeister Juri Tschetschetkin bestreite dies. Den Schaden, der «Wetschernij Krasnokamsk» durch den Anschlag entstanden ist, schätzte Kolokolowa gegenüber Reporter ohne Grenzen auf etwa 300 000 Rubel, also rund 7000 Franken, ein.

Kolokolowa leitet neben der Zeitung auch den lokalen Verband der Oppositionspartei Jabloko. Die politische Lage im Gebiet Perm gilt als angespannt, seit am 29. November ein lokaler Jabloko-Politiker zusammengeschlagen wurde, der für die Parlamentswahl Anfang Dezember kandidierte.