Ein Anschlag mit einer Paketbombe auf die Zürcher Redaktion der kosovo-albanischen Tageszeitung «Bota Sot» ist missglückt.
Der in einer Weinsendung versteckte Sprengstoff explodierte nicht. Die Urheber des Anschlags sind unbekannt. Das an «Bota Sot» am 27. September zugestellte Paket enthielt neben einer Weinflasche auch eine Handgranate russischer Bauart mit grosser Sprengkraft, wie das Advokaturbureau «Bratschi Emch & Partner, Zürich» im Auftrag der Zeitung am Dienstag mitteilte.
Das Paket war auf der Poststelle in Zürich-Oerlikon aufgegeben worden. Auf Grund glücklicher Umstände sei der Zündmechanismus beim Öffnen des Pakets nicht ausgelöst worden. Sprengstoffspezialisten der Zürcher Kantonspolizei hätten die Handgranate entschärfen können. Gemäss der Medienmitteilung hätte bei einer Explosion den Redaktions-Mitarbeitern Lebensgefahr gedroht.
Den missglückten Anschlag auf die kosovo-albanische Zeitung bestätigte ein Sprecher der Zürcher Kantonspolizei auf Anfrage. Angaben zum Vorfall wollte er aber nicht machen. Die Ermittlungen wurden inzwischen von der Bundesanwaltschaft übernommen.
Die Zeitung «Bota Sot» («Welt heute») verfügt über sechs Redaktionen in Zürich, Frankfurt, New York, Pristina, Tirana und Tetovo (Mazedonien). Mit einer Auflage von 70 000 bis 120 000 Exemplaren ist sie die grösste Tageszeitung des Kosovo. In der Schweiz werden 7000 Exemplare vertrieben. Im April des vergangenen Jahres war «Bota Sot» in die Schlagzeilen geraten, weil sie antimazedonische Hetzparolen verbreitet haben soll. In einem anderen Fall wurde ein verfälschtes Interview mit Bundesrat Samuel Schmid veröffentlicht.
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