Die Ausgaben für Medikamentenwerbung, die in den USA seit sieben Jahren erlaubt ist, sind seither auf 3,8 Mrd. Dollar angestiegen, berichtet die «New York Times» am Dienstag. Diese Summe übertreffe sämtliche Werbeausgaben der Konzerne Coca Cola, Pepsi und CadburySchweppes zusammen genommen, hat Pressetext.austria dazu ausgerechnet. Nach dem Skandal um das Schmerzmittel Vioxx rüstet sich die Pharmaindustrie für das neue Jahr mit einer weiteren Intensivierung ihrer Werbeaktivitäten.
Nach den Skandalen in der Pharmabranche fürchten die Pharmaunternehmen um ihre Möglichkeiten, verschreibungspflichtige Medikamente erfolgreich abzusetzen. Die Rückruf-Aktion von Vioxx rief unter den Konsumenten aber Skepsis über die Sicherheit von Medikamenten, die in der Werbung zu sehen sind, hervor. Das Marktforschungsinstitut Ipsos fand in einer Studie zur Haltung der Konsumenten gegenüber verschreibungspflichtigen Medikamenten heraus, dass die Wirkung von Medikamentenwerbung im Sinken begriffen sei.
Der stark ansteigende Konkurrenzkampf in der Branche sowie auch die neue Mündigkeit der Patienten sind Gründe für den steilen Anstieg der Ausgaben für Medikamentenwerbung. War der Patient noch bis vor 10 Jahren davon abhängig, seinem Arzt blind zu vertrauen, so kämen die Patienten heute, dank des Internet, ausgerüstet mit einer Fülle an Info-Material zu ihrer Krankheit oder zu Medikamenten in die Ordinationen.
Dienstag
07.12.2004