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Montag
29.01.2007

Boliviens Präsident Evo Morales will das grösste Telekommunikationsunternehmen des südamerikanischen Landes, Entel, verstaatlichen. Betroffen wäre davon die Telecom Italia, die 50 Prozent des Betriebs besitzt. Die Italiener verlangen nach Angaben des vor knapp zwei Wochen zurückgetretenen Ministers für öffentliche Arbeiten Salvador Ric 170 Mio. Dollar. Entel kommt für 80 Prozent des Marktes für Ferngespräche in Bolivien auf. Im Mobilfunkgeschäft verfügt es über einen Marktanteil von fast 70 Prozent.

Laut Morales laufen dazu erste juristische Abklärungen. «Es gibt eine tief schürfende Diskussion unter Juristen des Staates, wie Entel, das einmal eine staatlich kontrollierte Firma war, zurückzubekommen ist», sagte der Linkspolitiker in der Nacht auf Montag. «Wir müssen Studien erstellen. Wir sind verpflichtet, alle Unternehmen wieder in Staatseigentum zu überführen, die einmal vom Staat geführt wurden.»