Die französische Börsenaufsicht (COB) will genaueres über die Buchhaltung des französisch-amerikanischen Medienkonzerns Vivendi in den Jahren 2000 bis 2002 wissen. Sie vermutet, dass Vivendi die Anleger mit falschen Angaben in die Irre führte, hiess es in einer Pflichtmitteilung von Vivendi. Die COB gibt Vivendi Universal drei Monate Zeit, die Fragen zu beantworten. Die COB hatte bereits im Juli ein Verfahren gegen Vivendi eröffnet.
Vivendi war nach einer jahrelangen aggressiven Einkaufspolitik zu einem hochverschuldeten Mischkonzern geworden, der 2002 einen Verlust von über 23,3 Mrd. Euro (36,2 Mrd. Fr.) auswies. Im Juli 2002 war die Spitze des Konzerns ausgewechselt worden. Jean-René Fourtou ersetzte den gescheiterten Vorgänger Jean-Marie Messier als Konzernchef. Im Dezember 2002 hatten die französischen Behörden am Pariser Sitz des Unternehmens eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Pariser Untersuchungsrichter gehen dem Verdacht nach, dass während Messiers Amtszeit Bilanzen gefälscht wurden. Auch in den USA laufen derzeit Ermittlungsverfahren. Alles zu Vivendi im Archiv
Sonntag
14.09.2003