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Sonntag
21.08.2005

Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landesmedienanstalt BLM, sieht «keine rechtliche Grundlage» für eine Absage an Springer, die Mehrheit an ProSiebenSat.1 zu übernehmen. Im Interview mit dem Branchenblatt «Kontakter» sagte der Medienpolitiker, er sei von Anfang an dafür gewesen, die Übernahme zu genehmigen: Zum einen begrüsse er die Übernahme durch ein deutsches Unternehmen mit publizistischer Verantwortung. Zum anderen betrage der Zuschauer-Marktanteil von ProSiebenSat.1 «nach Abzug der Bonusregelung lediglich 17,1% und liegt damit weit unterhalb der 25%-Grenze».

Laut Rundfunkstaatsvertrag sollte gemäss Ring unterhalb dieser Reichweite keine umfassende Prüfung erfolgen. Er kritisiert im Interview die öffentlich-rechtlichen Sender: «Ich finde es wirklich daneben, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk, speziell die ARD, die selbst mit Gebühren, Werbung und einem erheblichen Programmpotenzial einen starken Einfluss ausübt, jetzt auf die anderen zeigt.»