Sie gehören seit Jahren zum fast täglichen Bestandteil des «Blicks». Wann immer Stéphanie von Monaco ihre Männer wechselt - und sie tut das in einer Regelmässigkeit, die ihresgleichen sucht -, dann sieht man sie mit der neusten Eroberung garantiert mal scharf knutschend oder unscharf badend im «Blick».
Das war auch so, als die monegassische Prinzessin letzten Sommer monatelang in einem Luxus-Caravan durch die Schweiz zog, ihrem inzwischen wieder abgelegten Ehemann Adans Lopez Peres hinterher. Rund um den Caravan war eine grosse Plane gezogen, um die Prinzessin und ihre Kinder vor neugierigen Blicken zu schützen. Trotzdem erschienen im «Blick» unter anderem Fotos der Prinzessin und ihrer Kinder beim Baden in einem Swimmingpool.
Wurde dabei die Prinzessin gegen ihren Willen heimlich von Paparazzi abgelichtet? Das sei falsch, sagt «Blick»-Chefredaktor Werner De Schepper der Nachrichtenagentur SDA. Die Reporter hätten sich der Prinzessin stets offen zu erkennen gegeben. Stéphanie habe nie gegen deren Anwesenheit protestiert. «Es gab die ganze Zeit Kontakt», behauptet De Schepper. «Wir haben ihr sogar den `Blick` zum Caravan gebracht.» Auch bei einem späteren Treffen mit einer «Blick»-Reporterin habe die Prinzessin sich nicht gegen die Veröffentlichung der Bilder ausgesprochen. Dass Stéphanie von Monaco aber meist nicht persönlich in Aktion tritt, sondern ihren dafür angestellten Bodyguard vorschickt und die anwesenden Presseleute höflich, aber bestimmt bittet, das Gelände zu verlassen, vergisst der «Blick»-Chef zu erwähnen. Von einem wirklichen mündlich ausgesprochenen Einverständnis seitens der Prinzessin kann also nicht die Rede sein.
Für den Präsidenten des Schweizer Presserats, Peter Studer, ist die Veröffentlichung der Bilder - jedenfalls teilweise - problematisch: Denn Fotos von Kindern Prominenter sollten nicht ohne weiteres publiziert werden. Dies sei eine Frage der Ethik und so auch in dem vom Presserat definierten Journalistenkodex festgehalten.
Sonntag
05.09.2004