Der Medienkonzern Ringier hat mit der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) eine Vereinbarung über die Lieferung sämtlicher SDA-Dienste an alle Medien von Ringier abgeschlossen. Der Vertrag habe eine Laufzeit von fünf Jahren, meldete die SDA am Dienstag. Der nun unterzeichnete Vertrag basiere auf einem neuen innovativen Preismodell von SDA und Si (Sportinformation), dem Konzernpauschalvertrag. Er erlaubt Konzernen mit zahlreichen Medien erhebliche Einsparungen, namentlich bei den Zusatzdiensten der SDA wie den Regionaldiensten.
Von Ringier wollte der Klein Report wissen, warum diese Umkehr vollzogen worden war: «Nicht der Blick war treibende Kraft für diesen Konzernvertrag. Wir machen vor allem aus Solidarität mit jenen Ringier-Medien mit, die auf die regionalisierten Agenturmeldungen der SDA angewiesen sind («heute», Radio Energy, Radio Be 1), erklärte der Ringier-Konzersprecher Marco Castellaneta auf entsprechende Fragen. Weitere Gründe seien das gute Angebot der SDA sowie die Solidarität mit den übrigen Schweizer Medien, die Besitzer der SDA sind. Auch Ringier besitze immer noch SDA-Aktien.
Der Entscheid, die Dienstleistungen der Nachrichtenagentur SDA zu abonnieren, sei ein Investitionsentscheid, meinte Marco Castellaneta weiter. «Die Redaktionen sind damit noch besser informiert, was sich hoffentlich auch auf die Qualität der Inhalte auswirkt. Denn der Blick will sich durch möglichst viele eigene Geschichten von den anderen Medien abheben. Wer Ideen für eigene Geschichten entwickeln will, der muss alle Antennen ausfahren und viel lesen, unter anderem die Nachrichtenagenturen.» Soweit der Kommentar aus dem Ringierkonzern.
Freude herrscht natürlich auch bei der Depeschenagentur: «Wir sind glücklich, dass Ringier zurück bei der SDA ist. Es zeigt, dass die SDA für aktuelle Medien längerfristig unverzichtbar ist», kommentierte Peter Müller, Marketingdirektor der SDA, die neue Vereinbarung. Ringier hatte Ende 2005 die SDA-Abonnements für «Blick» und «SonntagsBlick» gekündigt und SDA-Dienste nur noch für andere Ringier-Medien wie «Schweizer Illustrierte» und «Cash» benutzt. Auf den Sportdienst der SDA-Tochter Sportinformation (Si) verzichteten «Blick» und «SonntagsBlick» dagegen nicht.
Dienstag
27.11.2007