Von wegen, dass keine Krähe einer anderen ein Auge aushacke: In einem am Mittwoch publizierten Interview hat der österreichische Schriftsteller Peter Handke auf Günter Grass eingedroschen, weil sich dieser etwas sehr spät dazu bekannt hat, in seiner Jugend Mitglied bei der Waffen-SS gewesen zu sein. «Er ist eine Schande für das Schriftstellertum», zitiert die Info-Illustrierte «News» Handke. Grass` Bekenntnis sei «so selbstgerecht wie er seit 50 Jahren: böser, selbstgerechter Formalismus.» Handke kritisiert auch die «Sprache, mit der er das betreibt». Bei Grass komme «nichts von innen». Und weiter: «Wenn man den Titel `100 Jahre Einsamkeit` abwandeln könnte, müsste man sagen: `50 Jahre Selbstgerechtigkeit`.» Auf eine Retourkutsche - aus welcher Ecke auch immer - wegen Handkes Engagements für den verstorbenen serbischen Machthaber Milosevic, wird man wohl nicht lange warten müssen. - Mehr dazu: Grass gibt Medien Mitschuld an Waffen-SS-Debatte
Mittwoch
13.09.2006