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Sonntag
26.02.2006

Der millionenschwere Patentstreit um die Blackberry-Handys bleibt weiter unentschieden. Ein US-Bundesrichter hat am Freitag den Antrag des Patentverwalters NTP auf eine einstweilige Verfügung zur Einstellung des Dienstes abgelehnt. NTP hatte zudem verlangt, dass der Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) den Verkauf von Neugeräten stoppen und eine Entschädigung in dreistelliger Millionenhöhe zahlen solle. Richter James Spencer nannte nach der Anhörung vom Freitag auch keinen Termin für die Urteilsverkündung.

NTP und die kanadische RIM streiten seit fünf Jahren vor Gericht. Das Patentamt hat die Patente, die NTP gegen den Blackberry-Hersteller geltend macht, inzwischen für ungültig erklärt. Weil NTP dagegen aber Einspruch einlegen konnte, liegt die Zukunft des Blackberry-Dienstes in den Händen von Richter Spencer. Rund 3 Millionen US-Bürger nutzen das mobile Gerät, mit dem E-Mails versendet und empfangen sowie Telefonnummern und Daten verwaltet werden können. Weil die meisten US-Politiker ein solches Gerät besitzen, hat der Patentverwalter eine Ausnahmegenehmigung für Regierungsmitarbeiter und Mitarbeiter des Katastrophenschutzes in Aussicht gestellt.

Auch für private Anwender würde im Fall einer Entscheidung gegen RIM nicht das Ende des Kommunikationszeitalters anbrechen. Die Kanadier haben nach eigenen Angaben eine Software entwickelt, die die Patente umgeht. Die Zuverlässigkeit dieser neuen Software ist jedoch noch nicht in grossem Umfang getestet worden. An der US-Technologiebörse Nasdaq hatte die Entscheidung des Gerichts die Papiere von Research in Motion am Freitag um 6,5% auf 74.05 Dollar steigen lassen. Siehe auch: Taschen-PC-Rivalen Palm und RIM werden Partner und Swisscom mit «BlackBerry», Bluewin mit Dani Fohrler