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Montag
18.04.2005

Im Internet-Gästebuch des Bistums Basel findet der Fall Sabo nicht mehr statt - das Forum wurde kurzerhand geschlossen. Im virtuellen Gästebuch des Bistums Basel (www.bistum-basel.ch) waren bis vor kurzem zahlreiche Beiträge zur Auseinandersetzung zwischen Bischof Kurt Koch und dem streitbaren Pfarradministrator von Röschenz, Franz Sabo, zu lesen. Jetzt wurde das Gästebuch zugeklappt - «vorübergehend» wie es im Internet heisst. «Es scheint uns die bessere Lösung zu sein, als Einträge zu löschen und Zensoren zu spielen», begründet Hans-E. Ellenberger, der Informationsbeauftragte des Bistums Basel, im Internet den Entscheid zur Schliessung des Gästebuchs. Dieses hatte nach Auskunft Ellenbergers zum Fall Sabo zwischen 35 und 40 Einträge und Reaktionen auf solche enthalten. Rund ein Dutzend Einträge habe er noch vor der Schliessung des Gästebuchs gelöscht, sagte Ellenberger weiter. Die zensurierten Äusserungen, die sowohl von Sympathisierenden des angegriffenen Bischofs Kurt Koch als auch von Anhängern von Franz Sabo stammten, seien entweder anonym oder beleidigend und verletzend gewesen.

Opfer der Zensur wurde auch der Basler CVP-Grossrat Stephan Gassmann, wie die «Basler Zeitung» berichtete. Der ehemalige Präsident der römisch-katholischen Synode Basel-Stadt hatte Bischof Koch als autoritär kritisiert, weil er schweige statt mit Sabo und der Kirchgemeinde Röschenz zu sprechen. Gassmann ist überzeugt, sich anständig ausgedrückt zu haben. «Was beleidigend ist, definieren wir», sagt dagegen der Informationsbeauftragte. Für Gassmann kommt die Schliessung des Internet-Gästebuchs nicht überraschend: Diese Massnahme sei das jüngste Beispiel für die fehlende Konfliktfähigkeit von Bischof Koch.