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Mittwoch
25.10.2006

Im Jemen hat ein deutscher Wissenschaftler die grösste bislang auf der Arabischen Halbinsel gefundene Inschrift entschlüsselt. Auf dem sieben Tonnen schweren undatierten Fund berichte ein bis vor kurzem unbekannter sabäischer Herrscher über seine Kriegszüge. Wie Professor Norbert Nebes, Orientalist an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, am Mittwoch erklärte, schildere Yitha'amar Watar, wie er sich durch seine Kriegszüge in Südarabien die Kontrolle über die Handelswege entlang der Weihrauchstrasse sicherte. Diese verband Südarabien mit dem Mittelmeer und dem Zweistromland.

Der Handel mit Weihrauch und anderen Aromen bescherte den Sabäern ihren sagenhaften Reichtum. Nach Einschätzung des Experten sind die sieben Zeilen Text mit acht Zentimeter hohen Buchstaben im Jahr 715 vor Christus entstanden. Der mehr als sieben Meter lange und fast sieben Tonnen schwere Kalksteinblock war im vergangenen Jahr bei Grabungen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in der Tempelanlage Sirwah geborgen worden. Der Block war bei einem Erdbeben vom Sockel gestürzt und im Lauf der Jahrhunderte von Sand bedeckt worden.