Im Irak sind seit dem US-Einmarsch im März 2003 nach Angaben der Organisation «Reporter ohne Grenzen» bislang 200 Medienleute getötet worden. 80 Prozent davon sind Iraker. Durch den Mord an Anwar Abbas Lafta, einem Übersetzer, der für den US-Sender CBS arbeitete, sei die Zahl der im Irak gewaltsam ums Leben gekommenen Journalisten und Medienmitarbeiter auf 200 gestiegen, erklärte die Organisation am Freitag in Bagdad.
Laftas Leiche war am Montag gefunden worden; der Übersetzer war fünf Tage zuvor in der irakischen Hauptstadt entführt worden. Allein seit Jahresbeginn kamen 49 Medienmitarbeiter ums Leben. Knapp drei Viertel der seit März 2003 getöteten Medienmitarbeiter seien bewusst als Ziel gewählt worden, teilte die Organisation weiter mit. «Das ist viel mehr als in vorherigen Kriegen, als Journalisten vor allem Opfer von Kollateralschäden und Querschlägern wurden», betonte «Reporter ohne Grenzen».
Die meisten Medienmitarbeiter wurden mit 110 Fällen in Bagdad und der Umgebung der Hauptstadt (34 Fälle) getötet. Im Nordirak starben 45 Medienmitarbeiter gewaltsam, vor allem in den Städten Mossul und Kirkuk. Irakische Journalisten wurden zumeist von aufständischen Gruppen getötet. Andere gerieten ins Kreuzfeuer.
Freitag
31.08.2007