Der wegen seiner Äusserungen zum Thema Holocaust umstrittene britische Bischof Richard Williamson hat vergeblich versucht, die weltweite Ausstrahlung des Interviews mit dem schwedischen TV-Sender Sveriges Television AB verbieten zu lassen. Ein deutsches Gericht in Nürnberg-Fürth hat seinen Eilantrag für eine superprovisorische Verfügung am Montag abgelehnt. Auch mit seiner Forderung, die Filmsequenz von der Homepage des Senders zu nehmen, drang Williamson nicht durch.
In dem im vergangenen Jahr in Bayern geführten TV-Interview hatte Williamson behauptet, in Nazi-Konzentrationslagern seien nur etwa 200 000 bis 300 000 Juden umgekommen. Und keiner von ihnen sei in Gaskammern gestorben. Der Papst hatte von ihm verlangt, seine Äusserungen zurückzunehmen. Dies hat Williamson letztmals am Sonntag in seinem Internetblog ausdrücklich abgelehnt.
In der katholischen Kirche gehen derweil die Wogen der Empörung weiterhin hoch. Der Vatikan und der Jüdische Weltkongress (WJC) haben an einem Spitzentreffen in Rom beschlossen, den Dialog nicht abreissen zu lassen. Die WJC-Delegation zeigte sich optimistisch, dass die Affäre um Williamson das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum nicht auf Dauer belasten werde. Hingegen häufen sich die Austritte aus der katholischen Kirche.
Montag
09.02.2009