Die grafische Industrie der Schweiz rechnet für die nächsten 5 Jahre mit einem weiteren Abbau von rund 4500 Stellen. Gegenwärtig zählt die Branche noch 32 000 Beschäftigte. Bereits in den vergangenen 20 Jahren sind in der grafischen Industrie im Zuge der Automatisierung rund 22 000 Arbeitsplätze verloren gegangen, wie der Arbeitgeberverband Viscom in einem Communiqué vom Donnerstag schreibt.
Immerhin zeichne sich ab, dass sich der Aderlass abschwäche, auch wenn die Betriebe die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen weiterhin kritisch einschätzten. Gemäss einer Branchenumfrage der Fachhochschule Solothurn erwarte die grafische Industrie bis 2010 eine Zunahme der Zahl der Lehrlinge um rund 7%; Ausbildungsplätze dürften vor allem in den Gebieten Multimedia und Informatik entstehen. Ein kleinerer Anstieg sei auch bei der Druckweiterverarbeitung zu erwarten. Bei der Polygrafie wird dagegen mit einem Rückgang um satte 21% gerechnet. Regelmässig bereite es den grafischen Betrieben Mühe, ausreichend qualifizierte Schulabgänger für die Berufe des Drucktechnologen und die Druckweiterverarbeitung zu finden.
Von den Berufsleuten werde ein nochmals erheblich höheres Anforderungsprofil erwartet. Die Produktionsabläufe verlangten handwerkliches Geschick sowie ein hohes technisches Verständnis. Wegen der hochgradig technologisierten Produktion benötige die Druckindustrie weniger, aber besser qualifiziertes Fachpersonal.
Freitag
25.03.2005