Content:

Mittwoch
20.11.2002

Peinlich: Der Chefredaktor der deutschen «Bild»-Zeitung, Kai Diekmann, hatte von der deutschen «Tageszeitung» (taz) 30 000 Euro Schmerzensgeld verlangt, weil diese am 8. Mai einen Artikel über dessen angeblich gescheiterte Penis-Verlängerung veröffentlicht hatte. Nun wird Diekmann leer ausgehen, wie Spiegel-Online am Mittwoch berichtet: Die «taz»-Reportage sei als Satire klar erkennbar gewesen, urteilte das Berliner Landgericht. Allerdings entschied das Gericht, dass die «taz» ihre frei erfundene Behauptung nicht wiederholen dürfe. Diekmanns Anwalt Peter Raue hingegen beharrte darauf, dass der Intimbereich von Diekmann dem Journalismus verschlossen bleiben müsse. «taz»-Anwalt Johannes Eisenberg sieht dies anders: Als öffentliche Person müsse es Diekmann hinnehmen, wenn über einen intimen Körperteil geschrieben werde. Als Chefredaktor von «Bild» setze dieser schließlich selbst den Massstab für die öffentliche Erörterung solcher Themen.