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Dienstag
07.10.2025

Medien / Publizistik

Wagner mochte es, «auf der Rasierklinge» zu schreiben... (Bild: bild.de Screenshot Klein Report)

Wagner mochte es, «auf der Rasierklinge» zu schreiben... (Bild: bild.de Screenshot Klein Report)

Der «Bild»-Kolumnist Franz Josef Wagner ist im Berliner Franziskus-Krankenhaus im Alter von 82 Jahren verstorben.

«Der Poet von ‚Bild‘ schreibt jetzt im Himmel», ist der Nachruf in der deutschen Boulevardzeitung überschrieben. Er war seit 25 Jahren Autor der täglichen Kolumne «Post von Wagner».

Todesursache sei der «Mangel an Worten», so die «Bild» weiter. «Wenn ich nicht mehr schreiben kann, dann sterbe ich!» Das sei immer sein Mantra gewesen.

Franz Josef Wagner war Chefredaktor der Illustrierten «Bunte» und der Berliner Boulevardzeitung «B.Z.»

Seine Laufbahn begann Franz Josef Wagner Anfang der 1960er Jahre als Reporter bei der Münchner «Bild»-Redaktion. Nach Stationen als Kriegsberichterstatter im Nahen Osten und in Vietnam arbeitete er ab Mitte der 1960er Jahre beim Axel-Springer-Verlag als Reporter und Autor. 

1988 wechselte er zu Hubert Burda und übernahm 1989 die Chefredaktion der «Bunten», wo er bis 1996 tätig war und neue Zeitschriften wie «Elle», «Superillu» und die kurzlebige Ost-Boulevardzeitung «Super!» mitentwickelte. 

1998 kehrte der hochgewachsene Kettenraucher zum Springer-Verlag zurück, wo er Chefredaktor der «B.Z.» und der «B.Z. am Sonntag» in Berlin wurde. 

Franz Josef Wagner war bekannt für seine spitze Feder. 2000 sorgte einer seiner Artikel in der «B.Z.» für Wirbel. Darin schrieb er über die Schwimmerin Franziska van Almsick: «Franzi van Speck - als Molch holt man kein Gold».

Ab 2001 schrieb er bis zu seinem Tod als «Chefkolumnist» in der «Bild».

«Schämen nützt nichts, geschrieben ist geschrieben. Ich bin kein begeisterter Leser meiner Kolumne. Ich weiss, dass ich an die Grenze gehe», sagte Wagner 2019 in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» 

Er möge es, «auf der Rasierklinge» zu schreiben.