Wer im grossen Stil in Europa Mobil-TV machen will, kann sein Gebot jetzt bei der EU-Kommission eingeben. Brüssel hat den Bieter-Wettstreit um Angebote für mobiles Fernsehen und andere Satellitendienste am Donnerstag eröffnet. Die Eingaben müssen bis 7. Oktober eingereicht sein.
Grundlage der Ausschreibung ist eine neues, EU-weit einheitliches Verfahren. Die Dienste sollten mindestens 60% des EU-Gebiets und die Hälfte der europäischen Bevölkerung abdecken, wie die EU-Kommission schreibt. Die Kommission will die besten Bewerber auswählen, danach erhält ein Unternehmen die formelle Genehmigung von den Behörden des Mitgliedslandes, in dem es seinen Sitz hat. Wenn das Auswahlverfahren Anfang 2009 beendet ist, könnten die ersten Satelliten für diese Dienste ins All geschossen werden.
«Nun liegt der Ball im Feld der Industrie», schreibt EU-Kommissarin Viviane Reding. Sie erwartet einen heftige Wettbewerb um die freien Frequenzen. Die Satellitenbranche sei 2007 weltweit um 16% auf ein Marktvolumen von 77 Mrd. Euro gewachsen. Allein Satellitendienste hätten weltweit 48 Mrd. Euro umgesetzt. Japaner und Koreaner könnten bereits Radio- und Fernsehprogramme via Satellit auf ihren Handys empfangen, in Europa gehe das noch nicht.
Donnerstag
07.08.2008