Zum zweiten Mal verleihen die deutsche Stiftung Digitale Chance und die Aktion Mensch den so genannten Biene-Award für barrierefreie Webgestaltung. Biene steht für «Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten» und will es Behinderten (namentlich Sehbehinderten) erleichtern, sich selbstständig im Internet zu bewegen. Mehr als 230 Unternehmen, Organisationen und Behörden, darunter viele Anbieter aus der Schweiz und Österreich, haben laut einer Information der beiden Berliner Organisationen vom Donnerstag ihre Internet-Angebote in diesem Jahr zum Wettbewerb angemeldet. «Das sind 30% mehr als im Vorjahr», freut sich Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen. «Ausserdem sind die Beiträge komplexer und vielseitiger geworden. Die Bereitschaft, sich den hohen Anforderungen des Biene-Awards zu stellen, zeigt uns, dass das Thema Barrierefreiheit immer breitere Akzeptanz findet», so Croll weiter.
Für Iris Cornelssen, Projektleiterin Biene-Award bei der Aktion Mensch, bestätigt die hohen Zahl von Teilnehmern die Zielrichtung des Wettbewerbs, zu zeigen, dass Barrierefreiheit nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute kommt, sondern allen Internetnutzern: «Der Biene-Award ist der richtige Impuls zur richtigen Zeit und ein echter Leistungsvergleich für Anbieter und Betreiber von Websites. Der Wettbewerb trägt dazu bei, dass Kompetenz beim Thema Barrierefreiheit zu einem relevanten Kriterium für Unternehmen und Behörden bei der Auswahl von Internet-Dienstleistern geworden ist. Das erkennen wir unter anderem an der deutlich gestiegenen Zahl von Einreichungen in der Kategorie E-Commerce.»
In den kommenden vier Monaten prüft und bewertet nun ein Team an der Universität Bremen die Beiträge anhand eines Kriterienkatalogs, den Fachleute mit und ohne Behinderung auf Grundlage der «Barrierefreie Informationstechnik Verordnung» (BITV) gemeinsam entwickelt haben. Diesen Katalog haben die Initiatoren des Wettbewerbs im Juni veröffentlicht. In einem zweiten Schritt bewertet eine prominente Jury die Beiträge nach allgemeinen Kriterien und zeichnet die Preisträger im Rahmen einer Festveranstaltung am 3. Dezember in Berlin aus. - Mehr dazu: WWW-Workshop gegen überdesignte Webseiten und Die «NZZ» tut was für die Behinderten
Donnerstag
05.08.2004