Entschärfung im Streit um die Zukunft des Bieler Lokalsenders Radio Canal 3: Der Gemeinderat hat die eingefrorene Subventionshälfte von 62 500 Franken freigegeben, nachdem der Stiftungsrat Zusicherungen zur Zweisprachigkeit des Senders abgegeben hatte. Die Stiftung habe sich verpflichtet, innert festgelegter Fristen Massnahmen zu ergreifen, um ein Klima des Vertrauens zwischen den Kreisen herzustellen, die an der Existenz von Canal 3 interessiert seien, teilte die Stadt Biel am Montag mit. Die vom Stiftungsrat zugesicherten Schritte entsprechen laut Mitteilung den Forderungen des Gemeinderats. Es gebe daher keinen Grund mehr, die Auszahlung der vollständigen Subvention von Canal 3 zurückzuhalten.
Auf Grund der Vereinbarung erklärt sich die Stiftung unter anderem bereit, den Stiftungsrat bis am 10. August statutengemäss auf 13 Mitglieder zu erweitern und dabei der Zweisprachigkeit angemessen Rechnung zu tragen. Keine feste Zusicherung enthält die Erklärung bezüglich der Dotierung der französischsprachigen Redaktion. Der Stiftungsrat erklärt sich lediglich bereit, «unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten die französischsprachige Redaktion auszubauen». Bis Mitte September will der Stiftungsrat der Stadt Bericht erstatten, wie er die gemeinderätliche Bedingung für die Ausrichtung des Gemeindebeitrags umzusetzen gedenkt.
Wegen schwacher Werbeeinnahmen hatte Canal 3 den Leiter der französischsprachigen Redaktion ersatzlos entlassen. Es kam zu Protesten, die Stadt Biel fror die Hälfte ihrer jährlichen Subvention von 125 000 Franken vorläufig ein. Den Schritt hatte der Gemeinderat damit begründet, der Lokalsender erfülle die Bedingung einer effektiven Zweisprachigkeit nicht mehr. - Mehr dazu: Canal 3 hat am falschen Ort gespart, Kündigungen bei Canal 3: Stiftungsrat blieb hart und Canal 3: Petition für Erhaltung der Zweisprachigkeit
Montag
05.07.2004