Die Bieler Kommunikationstage sind am Freitag mit Diskussionen über neue Tendenzen im audiovisuellen Bereich zu Ende gegangen. Die Medienvertreter sehen die Zukunft des Service public nicht gefährdet. Das Fernsehen müsse sich entwickeln und den neuen Technologien anpassen, etwa der Möglichkeit, auf dem Handy fernzusehen, sagte Gilles Marchand, Direktor des Westschweizer Fernsehens TSR. Die TSR will angesichts des grossen Angebots das Publikum stärker einbinden. Es soll sich auf Internet-Foren äussern können oder Programme «à la carte» zu konsumieren. Die Partizipation des Zuschauers müsse gefördert werden, sagte Marchand.
Ein Fernsehen, das der Nähe verpflichtet sei, müsse es dem Zuschauer ermöglichen, mit dem Journalisten in Kontakt zu treten. Das audiovisuelle Angebot werde explosionsartig wachsen. Ein Sender müsse deshalb seine Identität bewahren. Für Sat.1-Chef Roger Schawinski ist es wichtig, dass ein Sender innovativ ist, nicht bloss die Programme anderer imitiert. Auch David Liddement von der britischen Gesellschaft Board All 3 Media plädierte für mehr Risiko.
An den 4. Bieler Kommunikationstagen nahmen rund 600 Personen aus der Wirtschaft, der Telekommunikationsbranche und der Politik teil. Die zweitägige Veranstaltung wird von einer Stiftung organisiert, die vom Bundesamt für Kommunikation, der Stadt Biel und dem Branchenverband der Schweizer Telecomindustrie gegründet wurde. Die diesjährigen Kommunikationstage standen unter dem Motto «Totale Mobilität». Am ersten Tag kamen neue Trends wie beispielsweise die Internettelefonie zur Sprache. Der zweite Konferenztag widmete sich dem Thema Rundfunk.
Sonntag
30.10.2005