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Sonntag
23.10.2005

Bibliotheken und Verleger haben vor der vom Internet-Unternehmen Google betriebenen Digitalisierung von Büchern gewarnt. Der Präsident der französischen Nationalbibliothek, Jean-Noël Jeanneney, sagte am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse bei einem Symposium der internationalen Verbände der Bibliotheken und Verleger, dass die Strategie Googles zu einer Monopolisierung der digitalen Information in den Händen eines kommerziellen US-Unternehmens führen könne. Generell sei die Digitalisierung von Büchern, wie sie auch europaweit von Bibliotheken forciert werde, ein wichtiger Schritt, sagte Jeanneney.

Google will Bücher massenhaft digitalisieren und damit für die Volltextsuche verfügbar machen. Die Werke können zwar nicht heruntergeladen, es können jedoch einige Seiten gelesen werden. Ausserdem finden sich Links zu Verlagen und Online-Händlern. Das kostenlose Angebot will Google mit Anzeigen finanzieren. Nach heftigem Protest von Verlegern und Bibliotheken in den USA, die das Urheberrecht von Autoren gefährdet sehen, hatte Google im August sein Vorhaben zunächst teilweise gestoppt. Bis November werde
man keine Bücher einscannen, für die noch Urheberschutz bestehe. Siehe auch: US-Autorenverband verklagt Google