In den letzten Wochen haben nach Polizeiangaben im Thurgau afrikanische Betrüger versucht, Firmen und Private über E-Mail kräftig abzuzocken. Sie bauen dabei auf Mitleid und Geldgier ihrer potentiellen Opfer. Die Betrüger gehen laut Polizei stets nach dem selben Muster vor: Sie sprechen per E-Mail Firmen oder Privatpersonen an, deren Mailadressen sie im Internet gefunden haben. In ihren E-Mails geben sie sich beispielsweise als staatliche Funktionäre afrikanischer Länder oder als Angestellte afrikanischer Banken aus. Sie erzählen den E-Mailempfängern zu Tränen rührende Geschichten, über brach liegende Vermögen, auf die sie, die Absender, aber keinen Zugriff hätten.
Dann kommen die Schweizer E-Mail-Empfänger ins Spiel: Sie sollen sich gegenüber dem afrikanischen Staat als Besitzer dieses brach liegenden Vermögens ausgeben. Wegen entsprechender Gesetze könne das Geld nur über einen ausländischen Mittelsmann - einen eigentlichen Strohmann - reaktiviert werden. Als Lohn für diesen Dienst wird den E-Mailempfängern ein namhafter Anteil an dem angeblichen Vermögen versprochen. Wer sich auf die Verlockung einlässt, wird dann aber erst einmal für Spesen und Gebühren tüchtig zur Kasse gebeten. Diese Beträge können Zehntausende von Franken betragen. Die versprochenen Vermögenswerte erweisen sich dann als Seifenblase.
Dienstag
10.12.2002