Giusep Fry, Hotelier auf dem Üetliberg und Betreiber des Kinos am Berg, bekam eine Busse von 5000 Franken aufgebrummt. Der Grund dafür: Er hat im Sommer 2004 die Sitzplatzzahl des Openair-Kinos von 350 auf 460 erhöht und die Infrastruktur nicht täglich abgebaut. Die Zürcher Baudirektion hielt Ende Juni 2004 in einer Verfügung fest, dass das Openair-Kino nur durchgeführt werden kann, wenn es redimensioniert wird. Dazu gehörte die beschränkte Sitzplatzzahl von 350 und der tägliche Abbau der Kinoinfrastruktur.
Diese Vorgaben seien klar und eindeutig gewesen, schreibt das Statthalteramt des Bezirks Affoltern am Donnerstag in einer Mitteilung. Der Betreiber habe sie missachtet, weshalb ihm ein erhebliches Verschulden vorgeworfen werden müsse. Ohne entsprechendes Bewilligungsverfahren sei die Durchführung der Kinovorführungen mit mehr als 350 Zuschauern nicht zulässig und strafbar. Die durch die Kapazitätserhöhung zusätzlich gemachten Einnahmen in der Höhe von 2750 Franken ziehe die Staatskasse ein.
Der Verein Pro Üetliberg reagierte mit Genugtuung auf die Busse. Die Grünen der Stadt Zürich sprachen von einer roten Karte fürs Openair-Kino und weitere Mega-Events auf dem Zürcher Hausberg. André Niedermann, Projektleiter des Kinos am Berg, wollte auf Anfrage der SDA die Busse nicht kommentieren. Man hoffe aber, dass die Baubewilligung für die Durchführung des Anlasses in diesem Sommer erteilt werde. Laut Niedermann sei das Baugesuch vor Weihnachten eingereicht worden. Gegen eine allfällige Baubewilligung können die Gegner des Kinos Einsprache erheben. Niedermann geht davon aus, dass es zu Rekursen kommen wird. Dadurch wäre die zweite Austragung des Anlasses gefährdet. Siehe auch: «Kino am Berg» zieht positive Bilanz
Donnerstag
10.02.2005