Das deutsche Bundeskanzleramt erwägt angeblich eine Entschädigung für die vom Bundesnachrichtendienst (BND) bespitzelten Journalisten. Laut dem Nachrichtenmagazin «Focus» hat der Abteilungsleiter für die Koordinierung der Nachrichtendienste des Bundes, Klaus-Dieter Fritsche, in einer Sitzung vorgeschlagen, den ausgespähten Reportern eine freiwillige Schadenersatzzahlung auszuzahlen.
Allerdings sei die Idee beim BND auf «grossen Widerstand» gestossen, schrieb die Nachrichtenagentur DDP am Freitag. «Den hohen Herren brennen allmählich die Sicherungen durch», habe ein ranghoher BND-Beamter dazu gesagt. «Focus» berichtete ausserdem, dass die Dienstaufsicht im Bundeskanzleramt schon früh über die Reporterbespitzelungen informiert gewesen sei. Ein entsprechender Brief des BND- Leitungsstabs an das Kanzleramt vom 18. Januar 2005 sei vom damaligen Geheimdienstkoordinator Ernst Uhrlau gelesen, mit Paraphe abgezeichnet und an seine Fachbeamten weitergegeben worden. - Mehr dazu: BND-Bericht: Jetzt beginnt die politische Verarbeitung, BND hat Journalisten jahrelang rechtswidrig bespitzelt und Umfangreiche BND-Zusammenarbeit mit Journalisten
Freitag
02.06.2006