Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) erhebt beim Schweizer Presserat Beschwerde gegen eine Darstellung von Adolf Ogi als «Anschluss-Bundesrat» auf der Titelseite der Wochenzeitung «Zeit-Fragen» vom 14. August. Die Darstellung sei ehrenrührig und verleumderisch. Der Bundespräsident und Chef des VBS wird in dem Blatt wörtlich als «Pilet-Golat-Bundesrat» und als «Anschluss-Bundesrat» bezeichnet. Bildlich wird er durch die Gegenüberstellung mit einer historischen Karikatur mit den von den Nazis gekauften Frontisten verglichen. Mit einer Passage aus Mühlesteins «Bauernkrieg» wird in der dem Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis (VPM) nahestehenden Zeitung indirekt unterstellt, Ogi beziehungsweise der Bundesrat sei bezahlt von ausländischen Mächten. Er würde - zu Gunsten der EU - «den letzten Funken der Freiheit ... ersticken». Das VBS wehrt sich gemäss einer Medienmitteilung vom Dienstag gegen diese Darstellung. Es erklärt in seiner Eingabe an den Presserat, die Redaktion von «Zeit-Fragen» habe grundsätzliche Bestimmungen betreffend Wahrheit, Menschenwürde und diffamierende Anspielungen aus der Erklärung der Pflichten der Journalisten verletzt.
Mittwoch
30.08.2000




