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Dienstag
04.09.2007

Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann hat im ersten Halbjahr 2007 mehr umgesetzt, aber deutlich weniger verdient. Der bereinigte Umsatz des grössten Medienunternehmens Europas stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent auf 9,0 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der operative Gewinn kletterte zwar um 1,9 Prozent auf 714 Mio. Euro, der Nettogewinn reduzierte sich aber von 354 Mio. Euro auf 51 Mio. Grund sind laut Konzernchef Gunter Thielen vor allem teure Vergleiche im Streit um die Musiktauschbörse Napster.

Die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb des Bertelsmann-Konzerns verlief im ersten Halbjahr 2007 unterschiedlich. Die Fernsehsparte RTL ist weiterhin im Aufwind und legte ein neues Rekordergebnis vor. Auch die Zeitschriftengruppe Gruner+Jahr («Stern») entwickelte sich positiv. Dagegen rutschte die vor der Aufspaltung stehende Clubsparte Direct Group ins Minus. Sie wies einen operativen Verlust von 35 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten aus. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag die Clubsparte noch mit 13 Mio. Euro im Plus.

Die Musiksparte BMG musste den Verkauf des gewinnbringenden Musikverlags BMG Music Publishing verkraften. Das operative Minus im Tonträgergeschäft des Gemeinschaftsunternehmens Sony BMG fiel mit 3 Mio. Euro deutlich kleiner aus als in den ersten sechs Monaten 2006, als es bei mehr als 30 Mio. Euro lag. Erstmals in seiner Firmengeschichte beschäftigte Bertelsmann weltweit über 100 000 Mitarbeiter. - Siehe auch: Bertelsmann beendet Rechtsstreit um Tauschbörse Napster