Beim deutschen Medienunternehmen Bertelsmann kommt es per Ende 2011 zu einem Führungswechsel: Hartmut Ostrowski gibt den Chefposten ab und wechselt in den Aufsichtsrat. Neuer Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns wird am 1. Januar 2012 der bisherige Finanzvorstand Thomas Rabe. «Der Wechsel erfolgt freundschaftlich und einvernehmlich», teilte Bertelsmann am Montag mit.
Der 53-jährige Hartmut Ostrowski kam 1982 zur Bertelsmann AG und ist seitdem mit kurzer Unterbrechung in verschiedenen Funktionen für das Unternehmen tätig. 2002 wurde er als neuer Vorstandsvorsitzender der Arvato AG zugleich Mitglied des Bertelsmann-Vorstands, dessen Vorsitz er am 1. Januar 2008 übernahm. «Zu seinen Verdiensten zählt die Expansion der Arvato AG zu einem international tätigen Serviceunternehmen, das erfolgreiche Steuern der Bertelsmann AG durch die Wirtschaftskrise sowie die Rückführung der Schulden auf das Zielniveau», hiess es in der Medienmitteilung.
Ostrowskis Nachfolger Thomas Rabe begann seine Laufbahn bei der EU-Kommission und der Anwaltskanzlei Forrester Norall & Sutton in Brüssel. 1996 ging er zur Bankengruppe Cedel International, deren Chief Financial Officer er wurde. Vier Jahre später berief ihn die Bertelsmann-Tochter RTL zum Finanzvorstand. Der 45-jährige promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist seit 2006 Finanzvorstand und Leiter des Corporate Center der Bertelsmann AG.
Neben seinen Aufgaben als Finanzvorstand verantwortet Rabe bei Bertelsmann in seiner aktuellen Funktion auch die unter Corporate Investments gebündelten Wachstumsinitiativen. Darunter fallen unter anderem die Beteiligung am Musikrechteunternehmen BMG, die Funds Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI) und Bertelsmann Asia Investments (BAI). Über seine Nachfolge als Finanzvorstand wird gemäss Bertelsmann zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Bertelsmann ist ein international tätiges Medienunternehmen, das mit den Kerngeschäften Fernsehen (RTL Group), Buch (Random House), Zeitschriften (Gruner + Jahr) und Outsourcing-Dienstleistungen (Arvato) in 50 Ländern der Welt aktiv ist. Mit rund 100 000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 15,8 Milliarden Euro.