Der grösste Schweizer Kabel-TV-Konzern, Cablecom, hat am Montag überraschend mitgeteilt, dass Bruno Claude, Präsident und Chief Executive Officer (CEO), per sofort zurücktrete, «um neue Herausforderungen zu prüfen». Die Entscheidung von Bruno Claude, das Unternehmen nach dem Verkauf für 2,8 Milliarden Franken an Liberty Global Ende September zu verlassen, erfolge «in gegenseitigem Einverständnis», teilt Cablecom mit, laut dem Zürcher «Tages-Anzeiger» «in direktem Zusammenhang mit dem Besitzerwechsel».
«Der Abgang ist fern von einem Rausschmiss», präzisierte Cablecom-Sprecher Stephan Howeg am Montag gegenüber dem Klein Report zum Hintergrund für das Ausscheiden von Bruno Claude. «Herr Claude hat bisher Unternehmen selbstverantwortlich geführt, was ein Unterschied ist zur Führung einer Firma im Rahmen einer wewltweiten Unternehmung.» Logischerweise ändere die personelle Mutation nichts an der Strategie von Cablecom.
Als Managing Director ad interim bis zur Ernennung eines Nachfolgers nennt die Mitteilung Herb Hribar, bisher Chief Operating Officer. Die Zuständigkeiten von Managing Direktor Rudolf Fischer ändere sich nicht. Er bleibe bei Cablecom und Herb Hribar unterstellt. Bruno Claude trat 2001 als CEO und Präsident in das Unternehmen ein. Schwerpunkt seiner Tätigkeit sei es gewesen, die Refinanzierung, den Turnaround und die strategische Neuausrichtung von Cablecom sicherzustellen. Er habe die Übernahme durch Liberty Global geleitet, die am 30. September 2005 bekannt gegeben wurde. - Mehr dazu: Cablecom-Käufer Liberty will «die Schweiz schneller machen», Cablecom-Konzernchef Bruno Claude verteidigt Vorgehen bei Verkauf und Liberty Global will Cablecom für 2,825 Mrd. Franken direkt übernehmen
Montag
07.11.2005