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Donnerstag
02.06.2005

Der Berner Gemeinderat hat am Donnerstagabend vom Stadtrat einen klaren Auftrag gefasst. Er muss einen städtischen Katasterplan mit allen bestehenden und geplanten Handy-Antennen erstellen. Im Planwerk müssen Standort und Strahlenwerte ausgewiesen werden. «Die Langzeitfolgen von Elektro-Smog sind nicht abschätzbar», sagte Andreas Flückiger (SP). Er forderte, dass die Stadt Bern alle Möglichkeiten ausschöpft, um dem Wildwuchs von Handy-Antennen Einhalt zu gebieten.

Es sei zu prüfen, ob bis zum Abschluss einer ETH-Studie ein Moratorium für den Bau von Antennen verfügt werden könne, verlangte Flückiger in seinem Vorstoss. «Zudem braucht es ein Reglement, das festlegt, wie Standorte für Antennen zu vergeben sind.» «Wir sind jeden Tag Strahlen jeglicher Art ausgesetzt», sagte Peter Bernasconi (SVP). «Wenn die Angstmacherei stimmen würde, dann müssten wir alle todkrank sein.» Er sehe zwar das Bedürfnis nach mehr Information, der Vorstoss sei aber unverhältnismässig.

Unterstützung erhielt Bernasconi von Reto Nause (CVP). «Die Grenzwerte in der Schweiz sind wesentlich tiefer als im Ausland. Wenn es weniger Antennen gibt, droht ein Funkloch. Das darf nicht sein.» Stadtpräsident Alexander Tschäppät machte den Rat auf den kleinen Handlungsspielraum aufmerksam. «Uns sind die Hände gebunden. Wenn die Grenzwerte eingehalten werden, kann die Stadt nur den Bauabschlag erteilen, wenn die Antenne das Orts- und Landschaftsbild negativ beeinträchtigen würde.» Den Sinn eines Katasterplans sah Tschäppät nicht. «Das Bundesamt für Kommunikation führt bereits einen solchen Plan. Dieser wird alle zwei Wochen aktualisiert.» Siehe auch: In Baselland soll der Kanton die Handy-Antennen platzieren