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Dienstag
04.07.2006

Die geplante Übernahme der Werbeagentur Springer & Jacoby ist ungewiss geworden, seit die deutsche Agentur ihren wichtigsten Kunden Mercedes verloren hat. Der Kauf sei für die börsennotierte Werbeholding Elephant Seven «nur dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn es gelinge, die Schulden der Hamburger Agentur zu senken», zitiert die «Financial Times Deutschland» (FTD) vom Dienstag Finanzinvestor Florian Homm, den mit einem Aktienanteil von 22% grössten Einzelaktionär bei Elephant Seven. Die FTD schreibt weiter, beide Seiten seien nun in Verhandlungen über einen Schuldenerlass mit dem grössten Gläubiger, der HSH Nordbank. Die Zeitung schreibt von «unternehmensnahen Kreisen», laut denen Springer & Jacoby Schulden von 13 Mio. Euro hat. Durch den Abgang des Kunden Mercedes verliert die Agentur schätzungsweise ein Drittel des Jahresumsatzes von etwa 23 Mio. Euro und angeblich rund zehn Prozent des Gewinns.

Seit Mercedes vor zehn Tagen seinen Vertrag mit Springer & Jacoby nach 16 Jahren gekündigt hatte, muss die lange eingefädelte Übernahme der kriselnden Agentur neu ausgehandelt werden. Die US-Werbeholding Interpublic (IPG) hatte 2005 beschlossen, ihren 51-Prozent-Anteil an der Agentur zu verkaufen. Vorigen Herbst wurde der Verkauf an Elephant Seven vereinbart, in den nächsten Wochen sollte das Geschäft endgültig besiegelt werden. Springer & Jacoby würde damit auch seine Position auf dem wachsenden Markt der Internetwerbung stärken. Die einstige Tochter Elephant Seven ist auf Onlinewerbung spezialisiert.