Der Stadtberner Gemeinderat (Exekutive) engagiert sich bei der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) für ein Hauptstadtstudio. Informations- und innenpolitische Sendungen sollen künftig vermehrt aus Bern kommen, fordert die Stadtregierung in einem am Montag veröffentlichten Positionspapier. Die Produktion solcher Sendungen konzentriere sich heute zu stark auf den SRG-Standort in Zürich, schreibt die Stadtregierung. Dies sei aus medienpolitischen und föderalistischen Gründen fragwürdig.
Der Gemeinderat schlägt unter anderem vor, die Inlandredaktion des Schweizer Fernsehens nach Bern zu verlegen. Sendungen wie die «Arena», der «Club», das Wahlstudio oder die sogenannte Elefantenrunde mit den Parteispitzen sollten in Bern produziert werden. Ähnliche Forderungen hatte im Dezember schon der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP) erhoben. Anlass der Forderungen ist das Projekt «Konvergenz» der SRG, mit dem sich entscheidet, wie und wo das TV-Programm künftig produziert werden soll.
Die Radio- und Fernsehgenossenschaft Bern, Deutschfreiburg und Oberwallis (RGB) hat das Positionspapier in einer Mitteilung am Montag begrüsst. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind laut RGB-Präsident Andreas Schefer massvoll, pragmatisch und umsetzbar. Die SRG selbst hat die Forderungen aus Bern zur Kenntnis genommen, sagte SRG-Mediensprecher Daniel Steiner auf Anfrage. Das Unternehmen sei aber nicht im Besitz des Berner Positionspapiers und könne deshalb nicht näher Stellung nehmen. Steiner betonte, die SRG sei in allen Regionen historisch verankert.
Montag
02.03.2009