Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat einen Verleumdungs-Prozess gegen die Autoren eines Buchs über dubiose Quellen seines Millionenvermögens verloren. Berlusconi hatte im Juni 2002 eine Zehn-Millionen-Euro-Klage gegen die Verfasser des Buchs «Der Duft des Geldes» eingereicht, weil er durch dessen Inhalt seinen Ruf gefährdet sah.
Ein Gericht in Rom entschied am Dienstag zu Gunsten der Autoren: Diese hätten saubere journalistische Methoden angewandt und ihr Recht auf Kritik ausgeübt, entschied der Richter laut einer Meldung der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Berlusconi muss die Verfahrenskosten von 15 000 Euro tragen. Sein Anwalt kündigte Rechtsmittel gegen das Urteil an.
Das vom italienischen Journalisten Marco Travaglio und dem früheren Links-Abgeordneten Elio Veltri geschriebene Buch «Der Duft des Geldes» war 2001 erschienen. Es schaffte den Sprung in die italienische Bestseller-Listen und wurde ins Spanische und Französische übersetzt. In ihrem Enthüllungswerk beleuchten die Autoren die Ursprünge von Berlusconis Vermögen und verweisen auf Verbindungen zur Mafia und zur Freimaurerloge P2.
Dienstag
07.03.2006