Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi muss wegen seiner Firma Mediaset vor Gericht. Mit ihm müssen sich noch 13 weitere Verdächtige wegen verschiedener Finanzdelikte verantworten, darunter Steuerhinterziehung, Bilanzfälschung, Geldwäscherei und Veruntreuung. Die Mailänder Justiz hat die 2001 begonnenen Ermittlungen zum Medienkonzern Mediaset abgeschlossen, schreibt die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Samstag. Die Behörde hat sich unter anderem mit dem fiktiven Kauf von Filmrechten über Off-shore-Firmen befasst. Von der Betrugssumme über 170 Millionen Euro ist ein Teil in die Schweiz geflossen. Das Bundesgericht in Lausanne hatte im vergangenen April grünes Licht gegeben für die Überstellung von Bankunterlagen an die Mailänder Justiz.
Unter den Angeschuldigten sind Mediaset-Präsident Fedele Confalonieri, ein Tessiner Bankier sowie die Leiterin der Filiale von Berlusconis Familien-Holding Fininvest im Tessin. Weitergeführt werden die Ermittlungen gegen Berlusconis Sohn Piersilvio und Berlusconis Tochter Marina. Piersilvio ist Vizepräsident der Mediaset mit den drei TV-Kanälen, Marina Vizepräsidentin von Fininvest.
Sonntag
20.02.2005