Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi wettert gegen die nationale Presse. Die Chefs der grössten italienischen Zeitungen, unter anderem «Corriere della Sera» und «La Stampa», sollten «ihren Job wechseln», sagte er. Das berichteten italienische Medien am Mittwoch.
Im Hintergrund steht der Streit um das Vorhaben der Regierung, Bezahlfernsehen zu verteuern. Ein letzte Woche verabschiedetes Konjunkturpaket sieht unter anderem die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Bezahlfernsehen von 10 auf 20 Prozent vor. Dies hatte Proteste ausgelöst, da dies vor allem den grössten Konkurrenten Berlusconis auf dem privaten TV-Sektor trifft: Rupert Murdoch und seinen Satelliten-Sender Sky. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer würde Sky Italia im kommenden Jahr 210 Millionen Euro kosten.
Gegen diese Massnahme hat der Bezahlsender eine Werbekampagne gestartet und seine Abonnenten aufgefordert, Protest-Mails an das Amt des Ministerpräsidenten zu schreiben. Mit dem «Mail-Bombing» will Sky Italia die Regierung dazu zwingen, ihren umstrittenen Beschluss rückgängig zu machen. Die Steuererhöhung betreffe nicht die Reichen, sondern Millionen von Familien, die Sky vor allem wegen der Übertragung von Fussballspielen abonnieren.
Mittwoch
03.12.2008